Kriseninterventionsteams (KIT) bieten eine
effektive Unterstützung in schwierigen Zeiten
In Zeiten von Krisen und traumatischen Ereignissen ist schnelle und kompetente Unterstützung von entscheidender Bedeutung. Die Kriseninterventions Teams und Einrichtungen stehen dann den Menschen zur Seite, um ihnen in akuten Notlagen beizustehen und ihnen bei der Bewältigung von psychischen Belastungen zu helfen. Mit einem umfassenden Pool an Fachkräften und maßgeschneiderten Interventionen bieten sie eine breite Palette von Hilfen, um den Bedürfnissen der Betroffenen gerecht zu werden.
Diese Spezialisten setzen sich mit einem breiten Spektrum von Maßnahmen für die Unterstützung von Menschen in Krisensituationen ein. Die engagierten Teams aus geschulten Fachkräften stehen den Betroffenen zur Seite und bieten ihnen die notwendige Hilfe und Unterstützung, um ihre Krisen zu bewältigen und ihre psychische Gesundheit langfristig zu verbessern.
1. Psychologische Unterstützung: Bereitstellung geschulter Fachkräfte
Fachliche Einrichtungen verfügen über Teams von hochqualifizierten Fachkräften, die speziell für die Krisenintervention ausgebildet sind. Diese Experten, aus Feuerwehr, Rettungsdienst oder Notfallpsychologie, bringen umfangreiche Erfahrung in der Bewältigung von Krisensituationen mit und sind in der Lage, einfühlsame und professionelle Unterstützung anzubieten.
Die Fachkräfte der Notfallseelsorge oder der Krisenntervention bieten individuelle Gespräche und Beratung an, um den Betroffenen dabei zu helfen, ihre Gefühle und Stressoren zu bewältigen. In einer empathischen und unterstützenden Umgebung können die Betroffenen ihre Emotionen ausdrücken und ihre Probleme besprechen. Die Fachkräfte arbeiten eng mit den Betroffenen zusammen, um geeignete Bewältigungsstrategien zu entwickeln und emotionale Unterstützung zu bieten.
2. Suizidprävention: Einschätzung des Suizidrisikos und Hilfe
Einsatzkräfte der Feuerwehr, des Rettungsdienstes oder der Polizei, legen großen Wert auf die Einschätzung des Suizidrisikos bei gefährdeten Personen. Durch eine gründliche Bewertung werden potenziell gefährdete Personen identifiziert und angemessene Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. Dies kann die Einweisung in eine psychiatrische Einrichtung oder die Bereitstellung einer ständigen Überwachung umfassen. Betroffene erhalten nicht nur dringend benötigte Hilfe, sondern werden auch an spezialisierte Hilfsangebote wie ambulante oder stationäre psychiatrische Behandlung, Notfallseelsorge oder suizidpräventive Hotlines weitergeleitet.
3. Unterstützung von Angehörigen: Stärkung des sozialen Netzwerks
Einsatzkräfte beziehen Angehörige aktiv in den Unterstützungsprozess mit ein, um ihnen bei der Bewältigung der Situation zu helfen und Unterstützung anzubieten. Angehörige erhalten einfühlsame Beratungsgespräche, in denen ihre Fragen und Anliegen geklärt werden. Zusätzlich werden ihnen Informationen über psychische Erkrankungen, Krisenintervention und vorhandene Unterstützungsangebote bereitgestellt. Durch diese Unterstützung wird das soziale Netzwerk gestärkt, was langfristig zur Verbesserung der psychischen Gesundheit der Betroffenen beiträgt.
4. Gewaltopferhilfe: Umfassende Unterstützung für Betroffene
Menschen, die Opfer von Gewalttaten wurden, finden über das Opferschutzportal der Landesregierung NRW umfassende Unterstützung. Dieses umfasst Stellen für Beratungsgespräche, in denen sie ihre Erfahrungen teilen und ihre Emotionen verarbeiten können. Falls eine sichere Unterbringung notwendig ist, werden entsprechende Maßnahmen ergriffen, um den Schutz und die Sicherheit der Betroffenen zu gewährleisten. Gewaltopfer erhalten zudem Informationen über ihre rechtlichen Rechte und Möglichkeiten sowie Unterstützung bei der Kontaktaufnahme mit juristischen Stellen. Spezialisierte Traumatherapeuten unterstützen die Gewaltopfer bei der Verarbeitung des Traumas und der Wiederherstellung eines sicheren Umfelds.
5. Katastrophenmanagement: Effektive Soforthilfe und Unterstützung
Kriseninterventionsteams arbeiten eng mit Organisationen im Katastrophenmanagement zusammen, um effektive Soforthilfe und Unterstützung zu gewährleisten. In Zeiten von Natur- oder menschengemachten Katastrophen stellen diese zusätzliche Ressourcen für die akut Betroffenen bereit. Dazu gehören psychologische Ersthilfe, die Koordination von Hilfsangeboten und die Vermittlung von Unterkünften. Das Hauptziel besteht darin, den Betroffenen bei der Bewältigung der unmittelbaren Auswirkungen dieser Ereignisse zu helfen und sie in ihrem Genesungsprozess zu unterstützen.
6. Notfallpsychiatrie: Schnelle Bewertung und Stabilisierung
Die intensive Zusammenarbeit der Einsatzkäfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes, mit Institutionen der Notfallpsychiatrie, bietet schnelle Bewertung, Stabilisierung und Weiterleitung für Personen mit akuten psychischen Krisen. Spezialisierte Fachkräfte bewerten die Betroffenen schnell, stabilisieren sie und leiten sie bei Bedarf an psychiatrische Einrichtungen weiter. Dabei liegt der Fokus auf akuten psychiatrischen Notfällen wie psychotischen Episoden, schweren Angstzuständen oder Selbstverletzung. Das Ziel besteht darin, den Betroffenen die erforderliche akute psychiatrische Versorgung zu bieten und sie in ihrer Krise zu unterstützen.
7. Traumabewältigung: Professionelle Unterstützung nach traumatischen Ereignissen
Eine besondere Aufgabe der Kriseninterventionsteams und der Notfallseelsorge ist es Personen, die traumatische Ereignisse erlebt haben, professionelle Unterstützung zu ermöglichen, um ihre traumatischen Erfahrungen zu verarbeiten und ihre psychische Gesundheit wiederherzustellen. Traumatherapeuten bieten spezialisierte Therapieformen wie Traumatherapie, EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) oder kognitive Verhaltenstherapie an. Die Betroffenen erhalten auch Beratungsgespräche und Informationen über weitere Ressourcen zur Traumabewältigung. Der Schwerpunkt liegt darauf, den Betroffenen bei der Bewältigung der emotionalen Auswirkungen von traumatischen Ereignissen wie Missbrauch oder Misshandlung zu helfen.
8. Unterstützung bei akuten psychischen Erkrankungen: Schnelle und angemessene Unterstützung
Menschen mit akuten psychischen Erkrankungen erhalten in speziellen Einrichtungen schnelle und angemessene Unterstützung, um ihre Symptome zu lindern und ihre Stabilität wiederherzustellen. Die Fachkräfte konzentrieren sich darauf, den Betroffenen bei der Stabilisierung ihrer psychischen Gesundheit zu helfen, Krisen zu bewältigen und sie bei Bedarf an geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu verweisen.
9. Notfallversorgung bei Drogenmissbrauch: Soforthilfe und Unterstützung
Personen mit akuten Drogenmissbrauchsnotfällen erhalten durch die Rettungsdienste Hilfe und Unterstützung, um akute lebensbedrohliche Situationen zu bewältigen. Die Fachkräfte leiten die Betroffenen an Drogenmissbrauchsbehandlungszentren weiter und unterstützen sie bei der Überwindung von Überdosierungen, Nebenwirkungen und anderen lebensbedrohlichen Situationen. Weitere Informationen unter: suchtkooperation.nrw
10. Nachbetreuung und Nachsorge: Langfristige Unterstützung für Genesung und Stabilität
Nach einer akuten Krise sollten Betroffene eine Betreuung und Unterstützung erhalten, um ihre Genesung und langfristige Stabilität zu fördern. Fachkräfte verweisen die Betroffenen an geeignete längerfristige Behandlungsmöglichkeiten wie Therapieeinrichtungen, Selbsthilfegruppen oder ambulante psychiatrische Dienste. Ziel ist es, den Betroffenen beim Aufbau von Bewältigungsstrategien zu helfen, um langfristig mit ihren Erfahrungen umgehen zu können und ihre psychische Gesundheit zu fördern.
Kernaufgaben eines Kriseninterventionsteams
in Notfall Situationen
Krise/Notfall: Akute psychische Krise
Eine Krisenintervention umfasst in der Regel eine Reihe von Maßnahmen, die darauf abzielen, die akuten Symptome der Krise zu lindern und die Sicherheit und Stabilität der betroffenen Person zu gewährleisten.
Dazu gehören unter anderem:
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Erstkontakt und Einschätzung: Es erfolgt ein schneller Erstkontakt, um die Situation zu beurteilen und die Dringlichkeit der Intervention festzustellen. Dies kann telefonisch, persönlich oder online erfolgen.
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Stabilisierung: Die Hauptaufgabe besteht darin, die betroffene Person zu beruhigen und ihr ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln. Es können verschiedene Techniken eingesetzt werden, um die akute emotionale Belastung zu reduzieren.
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Aktive Zuhörer: Krisenintervention beinhaltet oft das aktive Zuhören und das Ausdrücken von Empathie gegenüber der betroffenen Person. Dies hilft ihnen, ihre Gefühle zu teilen und sich verstanden zu fühlen.
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Unterstützung und Ressourcenvermittlung: Krisenhelfer bieten praktische Unterstützung an, indem sie Informationen über verfügbare Ressourcen, wie Therapeuten, Selbsthilfegruppen oder andere professionelle Hilfe, bereitstellen.
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Sicherheitsplanung: In einigen Fällen kann es notwendig sein, einen Sicherheitsplan zu entwickeln, um das Risiko von Selbstverletzung oder Suizid zu reduzieren. Dies beinhaltet die Zusammenarbeit mit der betroffenen Person, um Schutzmaßnahmen zu identifizieren und entsprechende Hilfsangebote bereitzustellen.
"Krisenintervention wird oft von speziell geschulten Fachleuten wie Psychologen, Sozialarbeitern, Psychiatern oder Notfallteams durchgeführt. Der Fokus liegt darauf, die unmittelbaren Bedürfnisse der Menschen in Krisensituationen zu adressieren und ihnen dabei zu helfen, die Krise zu überwinden und eine angemessene langfristige Unterstützung zu finden."
Psychische Krisen können jeden Menschen treffen, unabhängig von Alter, Bildung, Beruf, Herkunft und sozialem Status. Dabei kann eine Krise aus einer kurzfristig einwirkenden Belastung wie einer Schockreaktion aufgrund einer realen Gefahrensituation resultieren oder die Folge einer länger andauernden, kumulativen Belastung sein. Die Ursachen für eine akute seelische Notlage sind vielfältig und können zum Beispiel durch Verlusterlebnisse oder Enttäuschungen, traumatische Erlebnisse, psychosoziale Konflikte, lebensverändernde Umstände oder Umbrüche, Entwurzelung oder Vereinsamung sowie psychische Erkrankungen wie Psychosen, Depressionen oder Angststörungen ausgelöst werden. Menschen mit vorbestehenden psychischen Erkrankungen weisen oft eine erhöhte Anfälligkeit gegenüber krisenhaften Anlässen auf. Eine akute Krise beinhaltet den Verlust des inneren Gleichgewichts, den Menschen verspüren, wenn sie mit Situationen oder Lebensumständen konfrontiert werden, die sie momentan nicht bewältigen können, weil die gewohnten Verhaltensstrategien nicht greifen oder zusammenbrechen. In so einer Situation sind oft das Denken und das Fühlen gestört. Die Gedanken drehen sich im Kreis, sind zerstreut und können nicht sinnvoll zu Ende gebracht werden. Manchmal sind die eigenen Gefühle nur schwer wahrnehmbar. Andererseits können sie auch so intensiv auftreten, dass sie schwer zu kontrollieren sind und beispielsweise Angst, Wut, Hoffnungslosigkeit, Einsamkeit oder Trauer als übermächtig und bedrohlich erscheinen. Grundsätzlich können verschiedene Symptome mit unterschiedlicher Intensität auftreten, wie unter anderem Anspannung, Angst, Aggressivität, Verwirrtheit oder auch eine Verengung der Wahrnehmung bis hin zu Wahn und Halluzinationen.
Sobald in einer entsprechenden Situation unmittelbare Selbst- oder Fremdgefährdung (insbesondere Suizidgefährdung) besteht, sollte man nicht zögern, sofort einen psychiatrischen Notdienst, den Rettungsdienst (112) oder die Polizei zu verständigen
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Sollten Sie sich aktuell in einer psychischen Krise befinden, können Sie:
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zu Ihrem Arzt gehen oder ihn anrufen,
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Kontakt mit einer Klinik mit psychiatrischer Abteilung aufnehmen,
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Kontakt mit dem ärztlichen (psychiatrischen) Bereitschaftsdienst (bundesweite Tel.: 116 117) aufnehmen
Notfall Situationen I
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Tödlicher Unfall (jeglicher Genese), dazu gehören auch Arbeitsunfälle
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Unfall mit öffentlichen Verkehrsmitteln / Straße, Wasser, Luft, Schiene (Neben der Akutbetreuung von Angehörigen gehört dazu auch die Akutintervention bei Fahrzeugführern öffentlicher Verkehrsmittel.)
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Gewaltdelikte
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Unterstützung von Angehörigen und Bezugspersonen und Augenzeugen nach Suizidversuch
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Unterstützung nach Tod eines Kindes
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Unterstützung vermissender Personen
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Unterstützung nach/ (bei laufender) Reanimation
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Unterstützung nach plötzlichem, unerwartetem Todesfall
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Unterstützung nach Überbringen einer Todesnachricht
Notfall Situationen II
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Beratung bei Trennung / Beziehungsproblemen
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Unterstützung bei Verlust der Arbeitsstelle
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Unterstützung bei Verlust der Wohnung
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Unterstützung in einer akuten Phase einer psychischen Erkrankung
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Unterstützung bei Mobbing
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Beratung bei Sex- / Pornografiesucht
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Beratung bei Spielsucht
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Beratung bei Drogen- / Alkoholmissbrauch
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Betreuung bei Sexualdelikten
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Betreuung nach einem Raub / Überfall
Psychischer Notfall kann Soforthilfe erforderlich machen
Kommt es zu einem psychischen Zusammenbruch, brauchen Menschen manchmal sofort professionelle Hilfe, die rasche Entlastung und Klärung herbeiführt. Je dramatischer die akute Krise ist, desto mehr ist aktives Handeln vom Umfeld gefragt. Intensität und Dauer einer Krise können auch zu suizidalen, lebensmüden Gedanken und Impulsen führen. In einer solchen Eskalation gibt es die Möglichkeit den Notarzt zu rufen, der durch akute pharmakologische Versorgung und gegebenenfalls Einweisung in eine Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Entlastung einleiten kann. Als Sofortmaßnahme gibt es zudem die Möglichkeit, eine Notfall-Aufnahme in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie aufzusuchen. Dort werden entlastende Gespräche und bei Bedarf eine pharmakologische Therapie durchgeführt sowie weiteren Maßnahmen beraten. Gegebenenfalls wird auch das Angebot der weiteren Betreuung durch die psychiatrische Institutsambulanz, Tageskliniken oder eine stationäre Aufnahme besprochen.
Nicht jede seelische Krise bedarf professioneller Unterstützung
Viele Krisen können alleine, mit Hilfe nahestehender Menschen oder mittels vorübergehender Unterstützung durch Vertrauenspersonen gemeistert werden. Menschen in psychischen Krisensituationen können auch in der Lage sein, eigene Ressourcen zu aktivieren, um die Krise zu überwinden. Wesentlich ist dabei, dass sie nicht alleine gelassen werden – ihre Familie, Freunde und Bekannte Unterstützung signalisieren sowie Gespräche anbieten. Grundsätzlich ist es hilfreich, das Stressniveau zu senken, einer Reizüberflutung entgegenzuwirken, Betroffen ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln und Belastungen zu reduzieren. Um die Personen in ihrer Selbstregulation zu unterstützen, kann es beispielsweise hilfreich sein, sie anzuregen und dabei zu begleiten, das zu tun, was ihnen aus ihrer Erfahrung heraus gut tut, etwa einen Spaziergang machen, Routinen aufnehmen oder die Wohnung aufräumen oder etwas zu kochen.
Entspannungsübungen sind hingegen in schweren Krisensituationen oft nicht ratsam, weil sie die Innenbetrachtung verstärken und zu weiterer Anspannung führen können.
Für Menschen in einer psychischen Notlage ist es allerdings häufig schwierig, Hilfe von außen anzunehmen. Familie und Freunde sollten den Betroffenen deshalb motivieren und dabei begleiten, professionelle Hilfe anzunehmen sowie gegebenenfalls selbst beim sozialpsychiatrischen Dienst des Wohnortes oder einer Beratungsstelle Informationen über mögliche Hilfen einholen.
Führen die Maßnahmen der Belastungsreduktion, Entspannung und die klärenden Gespräche im Umfeld nicht zu einer Bewältigung der Krise, können sich die Betroffenen an verschiedene professionelle Anlaufstellen wenden. Solche Anlaufstellen sind unter anderem der Sozialpsychiatrische Dienst im Gesundheitsamt jeder Stadt, psychosoziale Kontakt- und Beratungsstellen, psychiatrische Institutsambulanzen oder auch Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie.